Jubiläum eines Klassikers: „Casino“ von Martin Scorsese wird 25 Jahre alt
Wie, schon wieder so lange her? Der Filmklassiker „Casino“ feiert diesen November seinen 25. Geburtstag. Er gilt als filmisches Meisterwerk, das auf gekonnte Weise die Glamourstadt Las Vegas mit all ihren Höhen und Tiefen einfängt. Regisseur Martin Scorsese war hier voll in seinem Element.
Auch Hauptdarsteller Robert De Niro glänzt in diesem unvergessenen Streifen mit seinem Können. Er mimt den Casino-Manager Sam „Ace“ Rothstein, der einen rasanten Aufstieg hinlegt, um anschließend wie eine Sternschnuppe vom Himmel zu fallen.
Sharon Stone steht als Ginger McKenna an seiner Seite; nach Basic Instinct im Jahr 1992 galt sie als die moderne Hollywood-Diva. Stone erhielt für ihren Auftritt in Casino eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin, doch die Trophäe konnte sie leider nicht ergattern. Dafür räumte sie aber auf den Golden Globe Awards in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin – Drama“ ab.
Der Film spielt in den 1970er Jahren, als das Glücksspiel noch ein ganz anderes Image besaß als heute. Damals war das Wort „Spielhölle“ für die Casinos von Las Vegas noch angebracht, heute handelt es sich eher um großformatige Vergnügungszentren und Touristenattraktionen, die von den Medien meist wohlwollend betrachtet werden.
Namhafte Hotelketten haben sich inzwischen ihrer angenommen, ganz im Kontrast zu den Mobsters, die damals regierten. Der Siegeszug der digitalen Spielewelt hat ihr Übriges dazu beigetragen, das Glücksspiel aus der Schmuddelecke herauszuholen. Ein Online Casino mit Bonus gehört heute zu den modernen Selbstverständlichkeiten, so dass sich kaum noch spannende Verbrecher-Storys daraus knüpfen lassen.
„Ace“ verdient sich seinen Lebensunterhalt zu Anfang mit Sportwetten, in diesem Metier besitzt er einen speziellen Spürsinn. Die Buchmacher sind entsprechend schlecht auf ihn zu sprechen, die Mafia-Bosse hingegen fassen ihn mit großem Interesse ins Auge.
Sie engagieren ihn als Manager für eines ihrer Casinos – und dem cleveren Kerl gelingt es tatsächlich, das Geschäft kräftig anzukurbeln. Die Gewinne verdoppeln sich, er sortiert Falschspieler gnadenlos aus und plant sogar die genaue Aufstellung der Slot Machines bis ins Detail.
Alles läuft gut – bis das FBI ins Spiel kommt. Die Mafia-Geschäfte sind nämlich nicht ganz koscher, illegale Millionen-Einnahmen strömen am Staat vorbei. Ace selbst verhält sich auch nicht immer taktvoll, er eckt regelmäßig an.
Wütend entlässt er einen Angestellten, der sich als Verwandter eines mächtigen Politikers entpuppt. Als der Staatsmann bei ihm persönlich auftaucht, macht Ace ihn sich erst richtig zum Feind. Das führt zu argen Turbulenzen, in deren Verlauf er seine Manager-Position offiziell räumen muss.
Nebenbei läuft natürlich noch eine Liebesgeschichte, denn in Hollywood geht kaum etwas ohne einen kräftigen Schuss Erotik. Vor allem dann, wenn Sharon Stone ins Spiel kommt, kochen die Hormone hoch.
Ace hat sich das Showgirl Ginger McKenna als Frau an seiner Seite auserkoren, doch sie erfüllt die ihr zugedachte Rolle nicht. Ginger rebelliert gegen das schnöde Hausfrauendasein und beginnt eine Affäre mit ihrem Ex-Freund Lester Diamond, der sich seine Lorbeeren als Kleinkrimineller verdient hat.
Lester und Ginger fliegen auf, Ace lässt gegenüber dem Nebenbuhler keine Gnade walten. Ginger wendet sich danach dem Drogenkonsum zu und Ace kann sie nie wieder ganz für sich gewinnen. Alles steuert unweigerlich aufs Chaos zu, und das ist zum größten Teil dem Hochmut des ambitionierten Mafia-Schergen geschuldet.
Jeder, der auf einen hohen Ast klettert, kann eines Tages wieder runterfallen. Vor allem, wenn er weder Wind noch Wetter respektiert.
Die Story ist dem wirklichen Leben entnommen, sie basiert auf echten Personen und ihren Erlebnissen. Die Namen wurden selbstverständlich geändert, doch das dunkle Mafia-Konstrukt hinter den damaligen Casinos entspringt keinesfalls der Fantasie. Die Zuschauer blicken also in echte Abgründe, und das macht die Handlung umso erschreckender – aber gleichzeitig auch ungemein spannend.
Martin Scorsese und Robert De Niro galten seinerzeit als ein wahres Traumpaar. Neun Filme drehten sie zusammen, und fast jedes dieser Werke beschäftigt sich mit demselben Thema: der Mafia. „Mean Streets“ war das Debut des unschlagbaren Duos, der Gangsterfilm entstand 1973, er trägt den deutschen Namen „Hexenkessel“.
Die Kritiker überschlugen sich schon damals mit ihrem Lob. 1990 setzten sie mit dem Erfolgsstreifen „Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ neue Maßstäbe. Er gilt als Inspiration für viele andere, ähnlich gelagerte Filme.
„The Irishman“ schlug 2019 ein wie eine Bombe: Scorsese und De Niro hatten sich noch einmal zusammengefunden, vielleicht zu ihrem finalen Showdown. Das Budget lag bei gigantischen 250 Millionen Dollar, gesponsert von Netflix.
Es scheint, als habe die Streaming-Ära nun endgültig die große Kino-Epoche abgelöst und den Staffelstab in eine neue Zeit übernommen. Die Mafia jedoch wird auch in Zukunft immer wieder Thema sein – ob online oder auf der ganz großen Leinwand…
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