Twitch hängt beim Live-Streaming alle ab
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Twitch ist weltweit eindeutig der Platzhirsch auf dem Live-Streaming-Markt. Auch in Deutschland gibt es rund 440 Twitch-Kanäle, die mindestens 50.000 Follower haben.
Das sind nur einige Ergebnisse der Sonderanalyse zu Twitch im aktuellen Online-Video-Monitor (OVM) der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
Weitere Ergebnisse: Die Streaming-Plattform ist vor allem bei den Jüngeren beliebt und spricht aus Sicht der Anbieter neue und spezifische Zielgruppen an.
Twitch hat auch außerhalb des Gaming-Markts viele Formate im Angebot, die allerdings in Relation zum Gaming-Bereich noch nicht mithalten können.
Enormes Potenzial in der Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren
Während 93 Prozent der Live-Streaming-Kanäle bei Twitch angesiedelt sind, vereinen YouTube und Facebook gemeinsam nur sieben Prozent der Live-Streaming-Kanäle auf ihren Plattformen.
Das Unternehmen ist eine der größten Live-Streaming-Plattformen weltweit. Ein enormes Potenzial der Plattform liegt laut den befragten Video-Anbietern in ihrem jungen Publikum: Gut jede und jeder Zweite zwischen 14 und 29 Jahren hat Twitch schon einmal genutzt.
BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege: „Das Angebot von Twitch wird dominiert von Gaming-Kanälen, ist interaktiv und erreicht eine junge Zielgruppe. So lässt sich das Ergebnis der OVM-Sonderanalyse zusammenfassen.“
Und weiter: „Da Twitch nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland der Platzhirsch auf dem Live-Streaming-Markt ist, eröffnet die Plattform für Online-Video-Anbieter neue Perspektiven.“
Chancen für Video-Anbieter
Die Motivation zur Nutzung von Twitch liegt für die Video-Anbieter hauptsächlich in der Erschließung neuer, spezifischer Zielgruppen und in der direkten Interaktion mit dem Publikum.
Neben Live-Streaming sind für die Anbieter außerdem folgende Möglichkeiten attraktiv: Bestehende Videos zeitversetzt zu streamen sowie verschiedene Monetarisierungsformen nutzen zu können.
Ihre Reichweite können sie beispielsweise durch kostenpflichtige Abonnements oder eingespielte Werbung monetarisieren, aber auch durch Spenden in einer plattformeigenen Währung.
Gaming, Musik, Lifestyle und mehr
Bekannt ist Twitch für das Gaming-Angebot, das 89 Prozent der Twitch-Kanäle ausmacht und damit die Plattform inhaltlich klar dominiert. Hier sind laut OVM vor allem die Genres Shooter, Battle Royale und RPG (Rollenspiele) beliebt.
Weniger verbreitet sind die zahlreichen Non-Gaming-Angebote auf Twitch. Lediglich jeder zehnte Kanal hat einen anderen Schwerpunkt als Gaming.
Bezogen auf die Non-Gaming-Angebote (meistens ausgewiesen als: „Just Chatting“) sind die populärsten Genres dann Musik und Lifestyle sowie gleichauf die Kategorien Landwirtschaft und Reaction.
Fast ein Drittel der Non-Gaming-Kanäle wurde 2020 und damit zu Beginn der Corona-Pandemie gegründet.
Hohe Professionalisierung der Anbieter – wenige Stars
Die Hälfte der Twitch-Streamenden mit mindestens 50.000 Followern wird von einer Agentur unterstützt, so das Ergebnis der OVM-Analyse.
Interessant ist, dass es nur wenige ganz große Twitch-Stars mit über einer Million Follower gibt (3%). Die Top 20-Kanäle werden alle von einer Agentur vertreten. Lediglich zwei davon werden von Frauen betrieben.
Dieses ungleiche Geschlechterverhältnis setzt sich auch in der Gesamtbetrachtung fort: Mehr als drei Viertel der Streamenden sind männlich, nur 16 Prozent sind weiblich. Allerdings beträgt die Frauenquote unter den Neugründungen 60 Prozent.
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