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Warum Wahlumfragen oft täuschen können

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Jetzt überschlagen sich wieder alle Medien – mit Wahlumfragen zur anstehenden Bundestagswahl, als vorgezogene Neuwahl, am 23. Februar 2025.

Leider ist den Vorhersagen zu Kanzlerkandidaten und Parteien nur wenig Glauben zu schenken. Es geht meist eher um das Prinzip: Nehmen wir eine aktuelle Umfrage, die in der Kommunikation zu unseren Medienkonsumenten passt.



Der kürzlich erneut gewählte US-Präsident Donald Trump ist das beste Beispiel, wie absolut falsch Umfragen und Medien liegen können. Dabei gelten Wahlumfragen immer noch als wichtige Indikatoren für den Ausgang von Wahlen.

Doch immer wieder zeigen Beispiele wie die Wahl von Donald Trump, dass solche Prognosen oft überraschend ungenau sein können. Aber warum liegen Umfragen manchmal so daneben?

1. „Social Desirability Bias“

Menschen neigen dazu, in Umfragen Antworten zu geben, die gesellschaftlich akzeptiert sind, anstatt ihre tatsächliche Meinung zu äußern.

Besonders in polarisierten politischen Landschaften könnte es sein, dass Wähler ihre Unterstützung für umstrittene Kandidaten zurückhalten, um Kritik zu vermeiden. Dieses Phänomen wird auch als „Shy Voter Effect“ bezeichnet.

2. Nicht repräsentative Stichproben

Umfragen basieren auf der Annahme, dass die befragten Personen die Gesamtbevölkerung repräsentieren. Doch wenn bestimmte Gruppen, etwa junge Menschen oder Minderheiten, seltener an Umfragen teilnehmen, wird das Bild verzerrt.

Insbesondere bei der US-Wahl wurde deutlich, dass Trump in Bevölkerungsgruppen, die in den Umfragen unterrepräsentiert waren, unerwartet stark abschnitt.

3. Schwierigkeiten bei der Wahlbeteiligungsvorhersage

Ein weiterer Faktor ist die Unsicherheit darüber, wer tatsächlich wählen geht. Viele Umfragen schätzen die Wahlbeteiligung anhand vergangener Daten oder Eigenangaben der Befragten ein.

Unvorhergesehene Mobilisierungseffekte einer Partei oder einer Zielgruppe können entscheidend sein.

4. Fehlende Anpassung an aktuelle Entwicklungen

In Deutschland gibt es aktuell jede Woche einen neuen Skandal oder eine neue Krise. Und der Zeitraum zwischen der Erhebung von Umfragedaten und der Wahl kann entscheidend sein.

Ereignisse wie Debatten, Skandale oder Krisen können die Meinung der Wähler kurzfristig beeinflussen, was Umfragen nicht rechtzeitig abbilden.

5. Umfragen sind Momentaufnahmen

Wahlumfragen bieten lediglich eine Orientierungshilfe, keine Garantie für den Wahlausgang. Eine gesunde Skepsis gegenüber solchen Prognosen ist daher angebracht.

Vergangene Wahlen haben eindrücklich gezeigt, dass das tatsächliche Wahlverhalten von Wählern komplexer ist, als es Zahlen und Statistiken suggerieren.

Wähler sollten sich also weniger von Umfragen leiten lassen – und mehr auf Inhalte, Programme und die Leistung der Kandidaten achten. Denn Umfragen spiegeln manchmal das wider, was sich die entsprechenden Kanäle wünschen…

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Sierks Media / © Foto: maxxyustas, de.depositphotos.com

Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media

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