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K.o. getropft

Die drei jungen Frauen Nina, Lulu und Felina wurden mit K.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt. K.o.-Tropfen sind nur wenige Stunden im Körper nachweisbar. Nach der Tat zu beweisen, dass etwas nicht einvernehmlich geschah, ist in vielen Fällen schwer. Wie Frauen nach so einem Erlebnis weiterleben können, zeigt die „37°“-Dokumentation „K.o. getropft – Leben nach dem Filmriss“ am Dienstag, 15. Mai 2018, 22:15 Uhr. Autorin Annette Heinrich erzählt von Nina, Lulu und Felina und davon, was sie ein Leben lang prägen wird: Sie leiden unter Ängsten, Panikattacken, Albträumen, Schuldgefühlen, Ekel und Selbsthass.

„Ein Junge hat einen Drink ausgegeben. Wir haben getanzt, und dann wird es dunkel mit meinen Erinnerungen.“ Am Morgen wacht Nina nackt im Park auf. Bei der Polizei wird sie rechtsmedizinisch untersucht, aber um K.-o.-Tropfen nachweisen zu können, ist schon zu viel Zeit vergangen. Als schließlich die Laborergebnisse vorliegen, fällt Nina in ein noch tieferes Loch: DNA-Spuren beweisen, dass sich mindestens zwei Männer in der Tatnacht sexuell an der jungen Frau vergangen haben.



Auch die 24-jährige Lulu aus Kiel wurde von zwei Männern vergewaltigt. Es waren Bekannte, die ihr zuvor einen Cocktail mit K.o.-Tropfen gaben. Nur weil die beiden Männer ihre Taten filmten, gibt es für eine Verurteilung das benötigte Beweismaterial.

Der junge Mann, der Felinas Hilflosigkeit ausnutzte und Sex mit ihr hatte, wird dagegen nie für seine Tat belangt. „Jeder hat gedacht, sie hätte zu viel getrunken und würde das mit den K.-o.-Tropfen nur als Ausrede benutzen“, sagt eine Freundin. Als die Untersuchungsergebnisse beweisen, dass sie mit einem Medikamentencocktail betäubt wurde, fühlt sich Felina zwar rehabilitiert. Diese Tatsache reicht aber nicht aus, um dem jungen Mann einen Prozess zu machen: Gegen ihren Filmriss steht seine Aussage, dass alles einvernehmlich geschehen sei.

Die „37°“-Sendung steht am Sendetag ab 8:00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Web: zdf.de/dokumentation/37-grad

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Foto: ZDF, Tim Förderer

Jan-Christopher Sierks

Autor | Redaktion: media@sierks.media