Das digitale Kulturerbe
Bauwerke und Kulturstätten digital zu dokumentieren gilt als große Zukunftschance, um die Zeugen der Vergangenheit für die Nachwelt zu erhalten. Experten sind überzeugt: Für Restauratoren, Denkmalpfleger, Architekten und Kunsthistoriker, aber auch für Bauunternehmer oder Liegenschaftsverwaltungen wird die Nutzung des „digitalen Datenschatzes“ historischer Bauten zunehmend zum Schlüssel für ihre Arbeit – zum Beispiel mit 3D-Modellen der Bauwerke.
Passauer Wissenschaftler haben hier in den vergangenen Jahren Pionierarbeit geleistet: Ihr Informationssystem „Monarch“ setzt heute Maßstäbe.
Das an der Universität Passau entwickelte System etabliere sich seit Jahren als Standard in der Praxis, nicht nur, aber ganz besonders auch für kulturbewahrende und bauverantwortliche Institutionen, sagen die niederbayerischen Wissenschaftler. Das System ist auf die raumbezogene digitale Dokumentation von Bauwerken und geographischen Flächen spezialisiert.
„Monarch“ dokumentiert sowohl historische Gebäude und archäologische Stätten als auch Bestandsbauten und Flächen. Vielerorts ist es Informationsbasis für die Restaurierung und Pflege von Gebäuden des Kulturerbes. Es eignet sich aber auch für die Verwaltung und das Management zeitgenössischer Strukturen.
Deutschlandweit setzen immer mehr Bauträger an vielen historischen Stätten und Bauwerken auf die Passauer Innovation: Dazu zählen UNESCO-Welterbestätten wie die Kaiserthermen Trier und die Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Auch die beiden Nürnberger Großkirchen St. Sebald und St. Lorenz und die Brandenburger Domklausur werden derzeit mit „Monarch“ digital erfasst und modelliert.
Besonders macht die ostbayerische Entwicklung aus Sicht seiner Initiatoren die intuitive Bedienbarkeit: „Informationstechnische Fachkenntnisse sind für die Nutzung nicht erforderlich“, betonen die Passauer Experten. Das Institut für Informationssysteme und Softwaretechnik der Universität Passau entwickelt das System laufend weiter. Federführend verantwortlich ist Professor Dr. Burkhard Freitag.
Bereits seit mehreren Jahren begleitet eine eigene Workshop-Reihe für Fachleute aus Wissenschaft und Praxis das Vorhaben. Eine immer größere Rolle spielt dabei die Frage: Wie lassen sich die komplexen und immer umfangreicheren Datenmengen so vernetzen, dass diese nachhaltig nutzbar sind? Denn das Wissen in elektronisch gespeicherten Daten bleibt dem Nutzer oft verborgen, wenn sie nicht richtig miteinander verknüpft werden.
Diese Herausforderung beschreiben Forscher mit dem Begriff der „semantischen Technologien“. Daten werden nach inhaltlichen Kriterien miteinander verknüpft. Es entsteht ein Wissensnetz. Oder anders formuliert: Semantische Technologien eröffnen den inhaltlichen Zugang zu Informationen, indem sie ihnen eine Bedeutung geben.
Instrumente wie intelligente Anfragen an den Datenbestand, ein eigenes Vokabular oder formal geordnete Darstellungen (Ontologien) sollen „Monarch“ künftig noch „auskunftsfreudiger“ machen.
Weitere Informationen finden Interessierte unter monarch-system.de.
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Quelle: obx-news / © Fotos: Unsplash, CCO Public Domain (1), obx-news, Universität Passau, Born (1)
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