Stadien als neue Kulturzentren
Stadien sind seltsame Orte. Sie dienen dem Krieg genauso wie dem Frieden, sie sind Schauplätze zügelloser Gewalt oder rührender Verbrüderungszentren. Bei Stadien handelt es sich nicht einfach nur um Austragungsorte von Sportveranstaltungen, sie werden zu vielerlei Zwecken genutzt.
In Afghanistan zur Steinigung, in Südkorea zu Massentrauungen und im Iran für diverse Propagandazwecke. Im Jahr 1965, beim berühmten Auftritt der Beatles im Shea Stadium in New York, wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein größeres Konzert innerhalb eines Stadions abgehalten.
Dies war der Startschuss für den sogenannten Stadionrock. Diese prägen bis heute eine neue Art von Ästhetik zur Vermarktung der Popmusik. Die Akademie der Künste in Berlin verastantaltete neulich zu genau diesem Thema eine Ausstellung. Dort erkundete man diverse Phänomene mit dem Fokus auf folgende Felder: Sport, Stadion und Rausch.
Im Grunde genommen werden bei der Ausstellung die Massenphänomene thematisiert, diese werden anschließend unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Darunter zählen: Sport und Turnen im 19ten und 20sten Jahrhundert, Sport in der Antike, Politik und Sport, Kommerz und Sport sowie Hooligans.
Auf philosophische Weise wird hier die Ästhetik sowie Mechanik der Architektur von Sporzentren und Stadien erkundet. Außerdem wird auf die Instrumentalisierung für politische Zwecke von eben jenen Zentren hingewiesen. Experten wie Dr. Volkwin Marg wissen um die Massenpsychologie von größeren Bauwerken.
Dieser entwarf nämlich zuletzt die sogenannte „Crystal Hall“ in Baku, den Austragungsort des legendären Eurovision Songcontests. Unter seiner Führung wurden überdies die zwei großen Stadien für die EM in Kiew und Warschau umgestaltet.
Marg weist darauf hin, dass der Missbrauch von Stadien natürlich immer möglich ist. Allerdings hat er als Architekt stets die Möglichkeit, die jeweilige Psychologie des Baus auf eine gewisse Weise bewusst zu gestalten und zu antizipieren.
Hierbei gibt es durchaus zwei verschiedene Geschwindigkeiten von Gesellschaft und der Textile Architektur. Eine wandelt sich ständig und die andere ist für hunderte Jahre gebaut. Das frühere Nationalstadion in Polen zum Beispiel entstand unter dem Stalinismus, später feierte genau hier der Papst eine Messe mit mehr als einhunderttausend Gläubigen.
Sollten auch Sie sich für Architektur im Zusammenhang mit Sport in Gebäuden interessieren, wie man zum Beispiel eine Tennishalle bauen kann, dann finden Sie im Web zahlreiche Informationen.
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