Große Kritik an ARD-Doku über Heilpraktiker*innen
Quacksalber oder sanfte Alternative? Unter diesem Titel sendete die ARD kürzlich eine Doku als „Story im Ersten“ über den Sinn und Nichtsinn der rund 47.000 Heilpraktiker*innen in Deutschland.
Die Ausstrahlung sorgte nun im Netz für große Kritik an den gezeigten sowie dargestellten Inhalten. Das ist verständlich, denn bereits der Text zur Doku in der ARD-Mediathek strotzt vor negativen Füllwörtern, so dass man als Betrachter*in zu dem Schluss kommt, dass die Inhalte dieser Doku sehr einseitig präsentiert wurden.
Unter starken Beschuss im Web gerät nun auch Filmemacherin Claudia Ruby. Ihr wird vom Heilpraktiker-Newsblog.de Lobbyarbeit vorgeworfen und dass sie Teile ihres Honorars indirekt von einer Organisation erhält, die Heilpraktiker*innen online bezüglich Webseiten abmahnt.
Ein bitterer Beigeschmack kommt als Gedanke auf: Hat Claudia Ruby etwa eine Produktion aus diesen Mitteln finanziert – und später an die ARD verkauft, um nochmals ein weiteres Einkommen zu generieren?
Dass der Inhalt der Doku von vornherein negativ gegenüber dem Berufsstand der Heilpraktiker*innen ausfällt, ist somit laut den zahlreichen Online-Kritiken kein Wunder. Instagram kochte jedenfalls über, als das Erste die Sendung am 9. November 2020 zur Prime-Time brachte.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Sender die Inhalte der Ausstrahlung nochmal genau anschaut – und sich transparent zu dem Thema äußert. Denn bei 47.000 Heilpraktiker*innen in Deutschland wird garantiert nicht alles falsch sein, was diese Menschen an täglichen Leistungen in ihrem Beruf anbieten.
Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche. Auch unter Filmemacher*innen. Und dieser Kritik wird sich Claudia Ruby stellen müssen. Wenn es nichts zu verbergen geben sollte, könnte sie wenigstens ihren guten Ruf wiederherstellen und die Finanzierung des Films offenlegen.
Die verantwortliche ARD-Pressestelle beim SWR wollte sich uns gegenüber bisher übrigens nicht äußern.
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© Fotos: Sam McGhee, Unsplash