Doku in 3sat – die Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft
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Die christlichen Kirchen in Deutschland verzeichnen Rekordaustritte. Gleichzeitig halten viele Menschen an Ritualen fest oder suchen nach neuen Glaubensansätzen, die Halt und Lebenshilfe geben.
Neben Horoskopen und Sternzeichen gewinnen Stars aus der Lifecoaching-Szene und Ritualdesigner immer mehr Anhänger.
„WissenHoch2“ befasst sich am Donnerstag, 15. Dezember 2022, um 20.15 Uhr in der Dokumentation „Rituale, Esoterik, Aberglaube: Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft“ von Dagmar Gallenmüller mit dem Thema.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen in „Kirchen: Hirten ohne Herde“ über die Krise der traditionellen Kirchen.
Die klassische Seelsorge muss heute der religiösen Pluralität gerecht werden und neue Angebote machen. Die Erkenntnis, dass schwerkranke Menschen auch auf spiritueller Ebene Unterstützung brauchen, sogenannte Spiritual Care, ist im Gesundheitswesen inzwischen weithin anerkannt.
Im Social-Media-Zeitalter gewinnen die Stars der Lifecoaching-Szene immer mehr Anhänger. Oft geht es um Lebenshilfe, darum, das eigene Leben glücklicher gestalten zu können. Mit neuen Angeboten wie Online-Meditation befriedigen sie das Bedürfnis nach Spiritualität.
Was gelingt ihnen, was den etablierten Religionen und ihren Vertreterinnen und Vertretern nicht gelingt?
Die Dokumentation stellt die Sinnsuche zwischen Spiritualität und Wissenschaft vor, untersucht am Beispiel der Astrologie, was Aberglaube und was Wissenschaft ist, klärt mithilfe der Kognitionspsychologie die Frage, warum manche Menschen in zufälligen Begebenheiten eine Bedeutung zu erkennen glauben, und stellt die „Neurotheologie“ vor, ein junges wissenschaftliches Forschungsgebiet, das erklärt, was bei religiösen Erfahrungen im Gehirn passiert.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung „scobel – Kirchen: Hirten ohne Herde“. Die Kirchen verlieren dramatisch an Bedeutung. Dabei ist das Bedürfnis nach Spiritualität gerade in Krisenzeiten besonders hoch.
Mit 360.000 Austritten kehrten nie zuvor so viele Katholiken ihrer Kirche den Rücken wie im Jahr 2021, in der Evangelischen Kirche traten im selben Jahr 280.000 Mitglieder aus. Neben den Missbrauchsskandalen spielt für viele Gläubige die anhaltende Reformunwilligkeit eine Rolle, besonders in der katholischen Kirche.
Zudem ist die Gesellschaft offener, moderner und heterogener geworden. Verschiedene Religionen und Philosophien haben sich vermischt, neue Ideen entstehen. Für immer mehr Menschen besteht zwischen Glauben und Kirche kein zwingender Zusammenhang mehr.
Doch gehen mit der zunehmenden Bedeutungslosigkeit der Kirchen auch ihre Kernkompetenzen wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Seelsorge verloren? Könnte eine universelle Ethik die Kirchen ablösen?
Über diese und weitere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen, darunter die Redakteurin und Autorin Christiane Florin („Trotzdem – Wie ich versuche katholisch zu bleiben“) und der Religions- und Kultursoziologe Detlef Pollack.
„WissenHoch2“ bedeutet ein Thema und zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen – um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
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© Foto: Katerina May, Unsplash