In der Mediathek – die Wassernot in Deutschland
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Sie bohren und bohren, und immer öfter kommt nichts dabei heraus: Viele deutsche Gemeinden haben zu wenig Trinkwasser. Deutsche Wasserwerke brauchen nach mehreren trockenen Jahren neue Quellen.
Die „planet e.“-Dokumentation „Wassernot – Auf der Suche nach neuen Quellen“ beleuchtet am Sonntag, 17. Juli 2022, 15.45 Uhr im ZDF, aktuelle Konflikte um die Wasserrechte und die Genehmigung, wer wie viel Wasser entnehmen darf.
Zunehmende Trockenheit und hoher Wasserverbrauch werden auch in Deutschland erkennbar zu einem Problem. Viele Brunnen geben nicht mehr genug her – die Wassernot betrifft inzwischen sogar das bayerische Bier.
Gibt es bald nicht mehr genug davon? Florian Schuh vom Starnberger Brauhaus sagt in der „planet e.“-Dokumentation: „Wir fahren in verminderter Produktion, weil bei uns nicht genügend Wasser ankommt.“ Seine Brauerei bezieht das Wasser von der Stadt Starnberg, die für Industriebetriebe die eingehende Wassermenge begrenzt hat.
Konflikte, wer wie viel Wasser nutzen darf, sind da programmiert. In der bayerischen Gemeinde Bergtheim versucht der Bürgermeister zwischen Verbrauchern und Landwirten zu vermitteln, die mehr Wasser für ihre Pflanzen benötigen.
„In den heißen Monaten, wenn alle viel Wasser brauchen, geben unsere örtlichen Brunnen nicht mehr genug her für alle“, sagt Bürgermeister Konrad Schlier. Helfen soll eine Fernwasserleitung, doch die Kosten für die kilometerlange Pipeline müssen auf die Verbraucher umgelegt werden.
Der Film von Michael Nieberg steht am Freitag, 15. Juli 2022, 10.00 Uhr, in der ZDF Mediathek zur Verfügung.
„Die Kunden sind wachgerüttelt“, meint Andreas Baur, der ein Fachingenieurbüro in Haßfurt betreibt und bei der Wassersuche berät. Viele Städte wollen sich auf weitere Trockenperioden vorbereiten und neue Brunnen erschließen.
„Es wird mehr Wasser verbraucht als früher – in der Industrie, in der Landwirtschaft, aber auch privat durch mehr Pools“, berichtet Baur. Zunächst werden bei der Wassersuche hydrogeologische Karten erstellt und die Grundwasserströme berechnet. Dann empfehlen die Geologen Standorte für Bohrungen.
In Norddeutschland gibt es nicht nur wegen des Klimawandels Probleme mit der Wassergewinnung. In weiten Teilen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens hat die Landwirtschaft obere Grundwasserbereiche durch Spritzmittel, Nitrat aus Gülle und Gärreste unbrauchbar gemacht.
„Wir müssen immer tiefer bohren, um zehn Jahre Aufschub zu erhalten, bis auch diese Schichten unbrauchbar werden“, malt Egon Harms vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband, OOWV, ein düsteres Bild.
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© Foto: Mrjn Photography, Unsplash