K-Pop und Co. – der Boom der südkoreanischen Popkultur
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Auf dem Foto: Die Sängerinnen der K-Pop Girlband StayC.
Warum sind Filme, Serien, Tänze und Musik aus Südkorea weltweit so erfolgreich?
Die Serie „Squid Game“ brach alle Streaming-Rekorde, der Kinofilm „Parasite“ schrieb Oscar-Geschichte, die Boyband BTS schaffte es in mehr als 70 Ländern auf Platz #1 der Charts.
Liegt es an der Faszination des Westens für die südkoreanische Lebensart oder schlichtweg an kulturpolitischem Kalkül?
Die 3sat-Doku „Kultur-King Korea. Wie die südkoreanische Popkultur die Welt erobert“ von Viola Löffler und Memo Jeftic ergründet das Erfolgsrezept dieser Popkultur-Welle, auch Hallyu genannt.
Zu sehen ist das Ganze am Samstag, 10. Dezember 2022, 20.15 Uhr in Erstausstrahlung in 3sat.
Popmusik aus Südkorea, genannt K-Pop, ist heute ein globales Phänomen. Koreanische Bands füllen Stadien auf der ganzen Welt. Allein BTS spielt jedes Jahr etwa 3,6 Milliarden US-Dollar in Koreas Staatskasse.
Doch K-Pop ist mehr als nur kommerzielle Glitzerwelt: BTS-Fans kauften im Juni 2020 in einer beispiellosen Onlineaktion fast die Hälfte aller Tickets für eine Trump-Ralley auf und ließen den damaligen US-Präsidenten vor leeren Rängen sprechen.
Die besondere Beziehung der Fans zu ihren Stars, den sogenannten Idols, ist einer der Hauptgründe des überaus großen K-Pop-Erfolgs.
Auf der koreanischen Erfolgswelle schwimmen neben Popstars auch Filme und Serien. Mit großen Budgets, expliziten Gewaltdarstellungen, überhöhter Filmästhetik und skurrilen Comedy-Elementen sprechen sie nicht nur die Massen an, sondern begeistern auch Arthouse-Fans.
Filme und Serien made in Korea verpacken Themen wie Kapitalismuskritik und den Nord-Süd-Konflikt in ein leicht konsumierbares Gewand und erreichen so weltweit ein Millionenpublikum.
Die kreativen Köpfe der koreanischen Film- und Fernsehindustrie experimentieren munter mit neuartigen Dramaturgien und Erzählweisen, innovativer Ästhetik und einem bunten Genre-Mix, der mehr und mehr auch zum Vorbild für die westliche Filmindustrie wird.
Die Dokumentation ist ab Sendetag ein Jahr lang in der 3sat Mediathek verfügbar.
Die Dokumentation „Kultur-King Korea“ rückt die südkoreanische Kulturpolitik in den Vordergrund und stellt sie der romantisch-verklärten Idee des schöpferischen Genies gegenüber. Produzenten, Regisseure, Experten sowie K-Pop-Fans kommen zu Wort und versuchen das Phänomen der K-Kultur zu ergründen.
Es braucht mehr als Muse, Schaffenskraft und Kreativität, um außerordentliche Werke zu produzieren, nämlich auch das passende politische Umfeld, systematisches Marketing und die nötige Disziplin von Kindesbeinen an.
Die südkoreanische Popkultur hat das Weiterentwickeln bewährter Konzepte, Formate und Erzählweisen perfektioniert und durch Lust an Innovation und Experiment eine Ästhetik geschaffen, die Publikum und Kritik weltweit fasziniert.
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© Foto: ZDF, Thomas Maitland