Printmagazine: 100 Jahre „Reader’s Digest“
Vor genau 100 Jahren machte DeWitt Wallace zusammen mit seiner Frau Lila eigenhändig die ersten 5.000 Exemplare einer neuartigen Zeitschrift versandfertig: Reader’s Digest.
Das Heft enthielt 31 Artikel „von bleibendem Interesse“, hatte einen Umfang von 64 Seiten und fiel mit 14 x 19 cm sehr kompakt aus.
„Besonders ist bis heute nicht nur das praktische Taschenformat des Magazins, sondern auch der Anspruch, Beiträge zu präsentieren, die über den Tag hinaus wirken“, sagt Michael Kallinger, Chefredakteur der deutschsprachigen Ausgabe.
Er meint: „Bei Reader’s Digest suchen wir seit Langem lieber nach Lösungen, statt Probleme zu beklagen.“ Seit der Gründung versteht sich das Magazin als Anwalt der guten Nachricht.
In monatelanger akribischer Arbeit hatte DeWitt Wallace für das erste Heft informative Artikel aus verschiedenen Publikationen ausgewählt und zusammengefasst, darunter einen Text von Alexander Graham Bell über die Bedeutung lebenslangen Lernens.
Druckte Reader’s Digest als „Auswahl für den Leser“ (so die deutsche Übersetzung des Namens) anfangs ausschließlich gekürzte Texte aus anderen Medien nach, kamen später auch eigene journalistische Beiträge, Fotos und Illustrationen hinzu.
Autoren wie Pulitzer-Preisträger James Michener schrieben in den folgenden Jahrzehnten für Reader’s Digest, von dem bereits 1936 monatlich zwei Millionen Hefte verkauft wurden. Früh erregten Artikel über die Gefährlichkeit des Rauchens und des Straßenverkehrs in den USA große Aufmerksamkeit.
Reader’s Digest entwickelte sich zu einem der weltweit meistgelesenen Monatsmagazine. Die erste internationale Edition erschien 1938 in Großbritannien, bald folgten Hefte auf Spanisch, Portugiesisch und Französisch.
1948 startete unter dem Namen Das Beste aus Reader’s Digest auch die deutschsprachige Ausgabe – nächstes Jahr feiert der Verlag mit Sitz in Stuttgart also ebenfalls ein besonderes Jubiläum: 75 Jahre Reader’s Digest in Deutschland.
Mittlerweile erscheint das Magazin in 26 Ausgaben und zehn Sprachen. In einem Schreiben an die Redaktion der britischen Ausgabe gratuliert sogar Queen Elizabeth II. zum Jubiläum: „Ich hoffe, Sie inspirieren noch viele Jahre Menschen in aller Welt mit der Macht des geschriebenen Wortes.“
Die Februar-Ausgabe von Reader’s Digest Deutschland ist ab 31. Januar 2022 an zentralen Kiosken erhältlich.
Wenn es darum geht, den Kern eines komplexen Sachverhalts wiederzugeben, ist der Begriff „Digest-Version“ nicht nur in den USA verbreitet. Reader’s Digest steht für die verständliche Zusammenfassung wesentlicher Informationen.
Diese Kunst der Kürzung wird auch beim Auswahlbuch deutlich, einer der am längsten erscheinenden Buchreihen der Welt. Es enthält in jedem Band vier komprimierte Romane.
Darüber hinaus produziert und vertreibt der Verlag namens Das Beste zahlreiche weitere Produkte wie Sachbücher, Musik-Kollektionen und Gesundheitsartikel.
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© Fotos: Crew, Unsplash (1), Reader’s Digest Deutschland (1)