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Doku über Kinderarmut in Deutschland: „Noch nie im Urlaub“

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Rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist von Armut bedroht. Sie haben kein Geld für Klamotten, Hobbys, Urlaub oder Nachhilfe.

Das Risiko, dass sich Armut verfestigt und an die nächste Generation weitergegeben wird, ist groß. 37° hat drei Familien begleitet, deren Alltag von finanziellen Sorgen geprägt ist.



„37°: Vererbte Armut – Kindheit mit wenig Geld“, von der Autorin Heike Dickebohm, ist am Dienstag, 27. Februar 2024, 22.15 Uhr, im ZDF zu sehen und ab dem Sendetag auch in der Mediathek abrufbar.

Die Sendung wird mit Audiodeskription und Untertiteln angeboten.

37°: Vererbte Armut – Kindheit mit wenig Geld

Luisa und Angie stehen mit ihrer Mutter vor der Berliner Unterkunft für Wohnungslose, in der sie vier Jahre lang gewohnt haben. So möchten sie nie wieder leben.

Inzwischen konnten sie in eine Wohnung mit eigener Küche und eigenem Badezimmer ziehen, Geldsorgen bestimmen aber noch immer ihren Alltag. Jeder Wocheneinkauf wird mit Mutter Silvana, die zwei Jobs hat, streng durchgerechnet.

„Ich war noch nie im Urlaub“, so die 16-jährige Luisa, die sich deswegen als Außenseiterin sieht. Gemeinsam mit ihrer Schwester Angie (18) träumt sie von einer besseren Zukunft: Pferdewirtin und Kosmetikerin möchten sie werden.

Der zwölfjährige Hector wohnt mit seiner Mutter Mary (37) und den vier Geschwistern in Duisburg-Obermarxloh. Hector ist es unangenehm, kein Geld zu haben. Er braucht dringend neue Fußballschuhe, aber darauf muss er warten, bis seine Mutter genügend gespart hat.

Mary, die selbst keine Ausbildung hat, möchte, dass ihre Kinder eines Tages der Armut entkommen. Ein Bürojob für ihre Kinder, das wäre ihr Traum.

Davin ist acht Jahre alt. Er spart jeden Cent. Seine Mitschüler wissen nicht, dass das Geld in der Familie knapp ist. „Ich denke immer, dass sie mich auslachen oder nicht mehr meine Freunde werden“.

Mit vier Geschwistern und seiner alleinerziehenden Mutter wohnt er in Duisburg-Neumühl. Davins Mutter Silja (43), die Vollzeit in der Gastronomie arbeitet, hadert oft mit sich und der Situation.

Einfach mal eine Pizza für alle bestellen, das kann sie nicht. „Dafür gehe ich für zwei, drei Tage einkaufen.“

Luisa, Angie, Hector, Davin und ihre Geschwister verfolgen alle ein Ziel: Sie wollen ihren Schulabschluss und eine Ausbildung machen, nicht ständig aufs Geld achten und verzichten müssen.

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Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media