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Innovationsreport: Politik verspielt unseren guten Namen

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Auf dem Foto oben: Niederbayerns IHK-Präsident Thomas Leebmann und Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner stellten die Ergebnisse des Innovationsreports vor.

Forschung und Entwicklung für die Produkte und Dienstleistungen von morgen – darin müssen Unternehmen nahezu aller Branchen investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und sich in einem schwierigen Umfeld zu behaupten.



Wie es um die Innovationstätigkeit in der Wirtschaft steht, das hat die IHK-Organisation in der bundesweiten Unternehmensbefragung „Innovationsreport“ erhoben, aus der nun auch die regionalen Ergebnisse vorliegen.

„Während bundesweit die Innovationsaktivität in der Wirtschaft auf einem historischen Tiefststand angekommen ist, können sich die niederbayerischen Betriebe noch gut behaupten“, sagte Alexander Schreiner, der niederbayerische IHK-Hauptgeschäftsführer.

Für Niederbayerns IHK-Chef belegen die regionalen Werte, wie wichtig die Industrie für den Wirtschaftsraum ist: „Der weitaus überwiegende Teil der niederbayerischen Betriebe, die sich an der Umfrage beteiligt haben, kommt aus der Industrie, mit einem Schwerpunkt auf Metall, Elektro und Maschinenbau. Das entspricht auch der Wirtschaftsstruktur in Niederbayern“, so Schreiner.

Dass 86 Prozent der befragten regionalen Unternehmen ihre Innovationstätigkeit nicht einschränken oder sogar erhöhen wollen, sei daher zunächst eine gute Nachricht. In allen Werten liege Niederbayern hier über dem Bundesschnitt.

Aber: Die Risiken für die weitere Entwicklung der Innovationstätigkeit legen regional ebenfalls überdurchschnittlich zu, wie aus dem Report hervorgeht.

„Auch wenn Niederbayerns Wirtschaft von einem höheren Niveau kommt – der Mangel an Fachkräften und die zunehmende Bürokratie bremsen die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft aus, in der Region noch stärker als in Deutschland insgesamt“, sagt Schreiner.

Bei drei von vier Betrieben sorgen demnach Fachkräftemangel und Bürokratiebelastung dafür, dass die Kapazität für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen fehlt.

„Die Unternehmen haben bereits mit vielen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen. Wenn sie sich dann noch mit bürokratischen Verfahren, langwierigen Genehmigungen und überflüssigen Dokumentationspflichten herumschlagen müssen, fehlt ihnen die Kraft für Neues“, warnt Schreiner.

Die Umfrage nennt dafür konkrete Beispiele: Demnach müssen die Betriebe etwa einen hohen Aufwand betreiben, um Neuentwicklungen rechtlich schützen zu lassen oder resignieren bei komplizierten Antragsverfahren für Förderprogramme zunehmend.

Nicht zuletzt wirkt aus Sicht der Betriebe die aktuelle Wirtschaftspolitik wie ein Innovationshindernis: Mehr als die Hälfte der Betriebe vergibt in der Umfrage die Schulnote „mangelhaft“ für die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.

Über ein Viertel gibt der Regierung ein glattes Ungenügend. Die Landesregierung schneidet nur leicht besser ab. Insgesamt führt das nach Worten des IHK-Hauptgeschäftsführers dazu, dass sich die Rahmenbedingungen für Innovation in der Wirtschaft zusehendes verschlechtern.

Niederbayerns IHK-Präsident Thomas Leebmann zieht ebenfalls ein ernüchtertes Fazit aus dem Innovationsreport: „Made in Germany und gerade auch ‚made in Niederbayern‘ war lange Zeit ein international anerkanntes Qualitätssiegel. Die Politik ist drauf und dran, diesen Vorzug zu verspielen“, warnt er.

Deutschland brauche dringend ein innovationsfreundliches Umfeld, das den Unternehmen die Freiräume gibt, um neue Exportschlager zu entwickeln.

Konkrete Forderungen der Unternehmen dazu sind etwa schnell und einfach zu nutzende Förderprogramme, Technologieoffenheit, Orientierung an der betrieblichen Praxis sowie letztlich mehr Vertrauen der Politik in die Wirtschaft.

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PR Agent / © Foto: obx-news, Marcel Peda / Quelle: obx-news

Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media