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StudiVZ-Story – heute schon gegruschelt?

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Auf dem Foto oben: StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

„Die Sonne scheint… endlich in kurzen Hosen fernsehen“, „Ich glühe härter vor, als du Party machst“ und „Wer ist eigentlich Lan und warum macht er so viele Partys?!?“ – die Gruppen von StudiVZ sind ikonisch und lösen noch heute bei vielen Millennials nostalgische Gefühle aus.



Für viele war StudiVZ der Startschuss für die Selbstdarstellung auf sozialen Plattformen, wie man sie heute kennt.

In den Nullerjahren meldete sich fast die Hälfte aller Deutschen Internetnutzer – rund 17 Millionen Menschen – auf den Plattformen StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ an.

Heute sind sie lange von den Bildschirmen verschwunden. Was ist passiert?

Darum geht’s

Die NDR Doku „Gruschel mich – Die StudiVZ-Story“ erzählt, wie das von zwei Mittzwanzigern in Berlin gegründete Start-up im Rekordtempo zum größten Netzwerk Deutschlands aufsteigt.

Der Erfolg findet seinen Höhepunkt in einem Deal, der nie stattfand: ein Übernahmeangebot von Mark Zuckerberg und der historischen Chance, sich an Facebook zu beteiligen. Die Anteile wären heute rund 70 Milliarden US-Dollar wert.

StudiVZ entscheidet dagegen. Und alles kommt anders als gedacht: Auf den kometenhaften Aufstieg folgt ein bodenloser Fall. StudiVZ verliert sich in Skandalen, gerichtlichen Auseinandersetzungen (auch mit Facebook) und Chaos.

Und hinterlässt nicht nur den zerbrochenen Traum eines deutschen Netzwunders, das seinerzeit sogar den Tech-Giganten aus dem Silicon Valley die Stirn bieten konnte, sondern auch sehr persönliche Verlustgeschichten, an denen einer der Gründer fast zerbrochen wäre.

„Gruscheln“ war übrigens eine beliebte Funktion des sozialen Netzwerks, das zwischen 2005 und 2022 aktiv war. Es handelt sich um ein deutsches Kunstwort, zusammengesetzt aus den Wörtern grüßen und kuscheln.

Hintergrund

Für die Doku spricht Autor Fritz Lüders erstmals mit allen wichtigen Akteuren der Unternehmensgeschichte wie dem Gründer Ehssan Dariani, der sich bis dahin jahrelang aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.

Ohne ihn wäre das Netzwerk nie so ikonisch geworden. Gleichzeitig sorgte er auch für einige Skandale. Es folgten strategische Fehlentscheidungen.

Vor allem der große Konkurrent Facebook, mangelnde Innovationen und Datenschutz-Auflagen wurden StudiVZ zum Verhängnis. Autor Fritz Lüders zeigt in dem Film bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen aus der Gründerzeit und konfrontiert den Gründer Dariani mit seinen Fehltritten der Vergangenheit.

Auch mit Agneta Binninger, die das Unternehmen als CEO übernahm und bis zum Schluss führte, konnte Lüders sprechen.

In der Doku erzählt Binninger offen über die schwierige Zeit, die bisher kaum beleuchtet wurde, und das unaufhaltsame Scheitern: „Man hatte sich gefühlt da vorher schon irgendwie auf die Weltherrschaft mit Ressourcen eingerichtet, während die Einnahmenseite anscheinend vergessen wurde.“

Infos

Die Dokumentation „Gruschel mich – Die StudiVZ-Story“ kommt am 5. Februar 2025 in die ARD Mediathek und auf den Zapp-Youtube-Channel.

Am 19. Februar 2025 ist das Ganze um 22.30 Uhr im NDR Fernsehen zu sehen.

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Sierks Media / © Foto: NDR, privat

Annabella Trinzen

Autorin | Redaktion: media@sierks.media