Vor genau 70 Jahren – der letzte Sieg von Grand-Prix-Star Tazio Nuvolari begründet die Legende von Abarth
– Am 10. April 1950 beendete der berühmte „Fliegende Mantuaner“ seine große Karriere bei einem Bergrennen im Abarth 204A.
– Der Erfolg von Nuvolari am Monte Pellegrino bei Palermo für die „Squadra Carlo Abarth“ legte den Grundstein für bis heute mehr als 10.000 Siege der Marke mit dem Skorpion im Logo.
Vor genau 70 Jahren, am 10. April 1950, beendete Tazio Nuvolari (1892-1953) seine großartige Karriere hinter dem Lenkrad eines Abarth 204A. Nuvolari, einer der erfolgreichsten Grand-Prix-Piloten der 1930er Jahre und Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1933, startete für die „Squadra Carlo Abarth“ beim Bergrennen am Monte Pellegrino bei Palermo auf Sizilien.
Der Tipo 204A war der erste Rennwagen der ein Jahr zuvor von Abarth gegründeten Firma. Der offene Zweisitzer hatte einen 1.100-Kubikzentimeter-Motor unter der Haube, dessen Leistung Meistertuner Abarth auf rund 59 kW (80 PS) steigerte. Bei seinem Abschiedsrennen gewann Tazio Nuvolari die Hubraumklasse und fuhr im Gesamtklassement auf den beeindruckenden fünften Rang.
Der aus Mantua stammende Tazio Nuvolari hatte den geborenen Österreicher Carlo Abarth einige Jahre zuvor als Rennleiter im Cisitalia-Team des italienischen Industriellen Piero Dusio kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der „Fliegende Mantuaner“, wie Nuvolari respektvoll genannt wurde, bereits 55 Siege bei Grand Prix – dem Vorläufer der 1950 gegründeten Formel 1 – und anderen großen internationalen Rennen auf dem Konto.
Als Dusio die Rennabteilung auflöste und nach Argentinien auswanderte, bildete das Inventar den Grundstein für Carlo Abarths eigene Firma, die er 1949 in Bologna gründete. Abarth übernahm auch Werksfahrer Nuvolari, der als Botschafter für die Tuningkits und Auspuffanlagen von Abarth die Bekanntheit der Marke mit dem Skorpion im Wappen steigerte.
Tuningkits von Abarth verwandelten Alltagsfahrzeuge in Rennsieger, mit denen viele Nachwuchsfahrer ihre Karriere starteten. Carlo Abarths Philosophie lautete: „Am Sonntag auf der Rennstrecke, am Montag im Büro“. Er verstand es geschickt, die Siege seiner selbst entwickelten Sportwagen und Coupés, die mit dem Werksteam und Privatfahrern vor allem auf der Rundstrecke und bei Bergrennen antraten, in wirtschaftliche Erfolge seiner Firma umzusetzen.
Dem historischen Sieg von Tazio Nuvolari beim Bergrennen in Palermo ließ Abarth bald weitere folgen. Zu den bedeutendsten zählen sechs Titel in Reihe in der Internationalen Marken-Meisterschaft (1962-1967), die Marken-Europameisterschaft 1972 mit Fahrer Arturo Merzario sowie vier Titel in der Tourenwagen-Europameisterschaft (1965, ’66, ’67 und ’69).
In den 1970er Jahren wurde Abarth zur offiziellen Werksmannschaft von Fiat im Rallyesport. Der Fiat 131 Abarth Rally gewann 1977, 1978 und 1980 die Marken-Weltmeisterschaft. Nachdem der Finne Markku Alén 1978 zusätzlich den FIA Cup für Fahrer im Fiat 131 Abarth Rally erzielte, holte 1980 der Deutsche Walter Röhrl den ein Jahr zuvor neu geschaffenen Titel des Rallyeweltmeisters.
Zwischen 1975 und 2011 sicherte sich Abarth außerdem sieben Titel in der Rallye-Europameisterschaft. Die jüngsten Erfolge feierte der Abarth 124 rally, der 2018 und 2019 mit Fahrertiteln im FIA R-GT Cup – einer international ausgetragenen Rallyemeisterschaft für GT-Sportwagen – die Erfolgsserie der Marke fortsetzte.
In der Motorsportsaison 2020 ist Abarth in zwei Bereichen engagiert. Zum einen wird erneut der Abarth Rally Cup, in dem alle Teilnehmer im Abarth 124 rally antreten, im Rahmen der FIA Rallye-Europameisterschaft ausgefahren. Darüber hinaus ist Abarth offizieller Motorenpartner der Formel-4-Nachwuchsserien in Deutschland und Italien.
Damit verfolgt die Marke weiterhin die erfolgreiche Strategie, den Rennsport als ultimative Testumgebung für die Motoren und andere technische Komponenten der eigenen Serienfahrzeuge zu verwenden. Die Erprobung unter den extremen Bedingungen von Rennstrecke und Rallyepiste führt zu einem außerordentlichen Niveau bei Leistung und Zuverlässigkeit. Wettbewerbe waren schon immer ein Beschleuniger zukünftiger Technologien für Serienfahrzeuge.
Pressekontakt:
Anne Wollek
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