Das PESO-Modell – die vier Säulen der modernen Kommunikation

Artikel anhören:

In der digitalen Kommunikation sind Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen, durchdachte und integrierte Strategien zu entwickeln, um ihre Zielgruppen zu erreichen.

Das PESO-Modell, entwickelt von der PR-Expertin Gini Dietrich, bietet einen klar strukturierten Ansatz, um die vielfältigen Kanäle und Taktiken in der Kommunikation effektiv zu nutzen.

PESO steht für Paid, Earned, Shared und Owned Media – vier zentrale Säulen, die zusammen das Fundament für eine erfolgreiche Medienstrategie bilden.

➡️ Lesen Sie weitere solcher Fachartikel in unseren PR Ratgeber Beiträgen.

1. Paid Media – die bezahlten Kanäle

Paid Media umfasst alle Medienkanäle, für die ein Unternehmen bezahlt, um seine Botschaften zu verbreiten. Dazu gehören:

➡️ Anzeigen in sozialen Medien (z.B. auf Facebook, Instagram oder LinkedIn).
➡️ Google Ads und Suchmaschinenmarketing.
➡️ Bannerwerbung und Display-Anzeigen.
➡️ Gesponserte Inhalte auf Websites oder in Newslettern.

Paid Media bietet eine direkte und sofortige Möglichkeit, große Reichweiten zu erzielen und Zielgruppen gezielt anzusprechen. Besonders in der Anfangsphase von Kampagnen kann bezahlte Werbung die Bekanntheit steigern und den Grundstein für langfristige Erfolge legen.

Der Nachteil dieser Strategie liegt jedoch in der Abhängigkeit von Budgets: Sobald die Zahlungen eingestellt werden, verschwindet in der Regel auch die Sichtbarkeit.

2. Earned Media – verdiente Aufmerksamkeit durch Reputation

Earned Media beschreibt die mediale Berichterstattung und Empfehlungen, die ein Unternehmen ohne Bezahlung erhält. Dies entsteht durch:

➡️ Medienberichterstattung in Zeitungen, Magazinen und Online-Medien.
➡️ Erwähnungen und Empfehlungen durch Influencer oder Branchenexperten.
➡️ Positive Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte.

Im Kern geht es bei Earned Media um den Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Diese Art der Kommunikation wird von der Öffentlichkeit oft als glaubwürdiger wahrgenommen, da sie nicht direkt von der Marke selbst kontrolliert wird.

Es ist eine Form der Anerkennung, die auf den Werten und der Qualität einer Marke basiert. Erfolgreiches Earned Media zu generieren ist oft das Ergebnis von langfristiger PR-Arbeit, gutem Storytelling und starkem Kundenservice.

3. Shared Media – die Kraft der sozialen Netzwerke

Shared Media bezieht sich auf Inhalte, die von der Zielgruppe selbst verbreitet werden, insbesondere in sozialen Netzwerken.

Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter oder TikTok bieten Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit ihrer Zielgruppe zu interagieren und Inhalte zu teilen, die Nutzer wiederum weiterverbreiten können. Beispiele hierfür sind:

➡️ User-Generated Content: Inhalte, die von den Nutzern selbst erstellt werden, wie z.B. Fotos, Videos oder Blogbeiträge.
➡️ Shares, Likes und Kommentare auf Social-Media-Beiträgen.
➡️ Virale Kampagnen, die durch die Community getragen werden.

Der Erfolg von Shared Media hängt stark davon ab, wie relevant, ansprechend und teilenswert der Inhalt ist. Unternehmen sollten sich bemühen, Inhalte zu erstellen, die Emotionen wecken, Diskussionen anregen oder praktische Mehrwerte bieten.

Ein großer Vorteil von Shared Media ist, dass es potenziell eine enorme organische Reichweite bietet – die Nutzer selbst verbreiten die Botschaften, ohne dass zusätzliche Werbebudgets erforderlich sind.

4. Owned Media – die Kontrolle über eigene Plattformen

Owned Media bezieht sich auf alle Kanäle, die ein Unternehmen selbst besitzt und vollständig kontrolliert. Dazu zählen:

➡️ Firmenwebsites und Blogs.
➡️ Newsletter und E-Mail-Marketing.
➡️ Social-Media-Profile, über die Inhalte direkt an die Zielgruppe ausgespielt werden.
➡️ Podcasts und eigene Videos.

Der größte Vorteil von Owned Media ist die Kontrolle, die das Unternehmen über die Inhalte und deren Veröffentlichung hat. Es gibt keine Einschränkungen durch externe Plattformen oder Algorithmen, und die Marke kann ihre Botschaften direkt und ohne Filter an die Zielgruppe richten.

Zudem ermöglichen Owned-Media-Kanäle langfristige Beziehungen zu den Kunden aufzubauen, da sie den regelmäßigen Kontakt fördern und die Möglichkeit bieten, wertvolle Inhalte (wie Blogartikel, E-Books oder Webinare) bereitzustellen.

5. Synergie der Kanäle – die Stärke des PESO-Modells

Der wahre Wert des PESO-Modells liegt jedoch nicht in der isolierten Betrachtung der vier Medientypen, sondern in ihrer integrierten Nutzung.

Unternehmen, die Paid, Earned, Shared und Owned Media miteinander verknüpfen, können Synergieeffekte erzielen, die den Erfolg ihrer Kommunikationsstrategie vervielfachen. Ein Beispiel:

➡️ Eine bezahlte Social-Media-Kampagne (Paid Media) kann dazu führen, dass Inhalte von Nutzern geteilt werden (Shared Media).
➡️ Die erhöhte Aufmerksamkeit kann dazu führen, dass Medien über die Kampagne berichten (Earned Media).
➡️ Das Unternehmen kann diese Berichterstattung dann wiederum auf seinen eigenen Kanälen nutzen, um die Reichweite weiter zu steigern (Owned Media).

Durch die intelligente Kombination der verschiedenen Kanäle können Unternehmen nicht nur ihre Reichweite erhöhen, sondern auch das Vertrauen und die Loyalität ihrer Zielgruppen stärken.

6. Das PESO-Modell als Schlüssel zum Kommunikationserfolg

Das PESO-Modell ist ein unverzichtbares Werkzeug für moderne Marken und Unternehmen, um in der vielfältigen Medienlandschaft Fuß zu fassen und nachhaltig erfolgreich zu sein.

Durch die gezielte Nutzung und Verknüpfung von Paid, Earned, Shared und Owned Media können Marken eine ganzheitliche Kommunikationsstrategie entwickeln, die ihre Reichweite maximiert, Vertrauen aufbaut und langfristige Erfolge sichert.

In einer Zeit, in der Aufmerksamkeit eine knappe Ressource ist, bietet das PESO-Modell eine effektive Lösung, um mit der Zielgruppe auf sinnvolle Weise in Kontakt zu treten und in Erinnerung zu bleiben.

Sierks Media / © Foto: Rawpixel, de.depositphotos.com